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Hintergrundwissen und Wissenswertes
zur 3-fach Beckenosteotomie nach Tönnis
Freude Zuhause zu sein ?
Oder was erwartet mich Zuhause?
Die OP hat man überstanden. Man ist in der Lage alleine zur Toilette zu gehen, schafft es
einmal den Flur auf und ab zu hüpfen, und bewältigt sogar ein paar Stufen!
Man fühlt sich stark und will nach Hause!
Zuhause wird derweilen alles auf das Heimkommen vorbereitet, d.h ein Krankenhausbett
wird aufgestellt und eine Toilettenerhöhung montiert. Diese Hilfsmittel werden
vom Krankenhaus verordnet und von den Krankenkassen ausgeliehen.
Es ist empfehlenswert dies schon im Vorfeld bei den Krankenkassen abklären, um
später seinem Ehemann, Freund, Eltern ... viele Unannehmlichkeiten zu ersparen.
Sind also diese Voraussetzungen erfüllt und auch die Versorgung zu Hause geregelt,
steht dem Heimtransport nichts mehr im Wege. Da sitzen nicht erlaubt ist, wird man
mit einem Liegendtransport nach Hause gebracht.
Fit für Zuhause?
Im Krankenhaus fühlte ich mich stark, doch nun wurde ich eines Besseren belehrt.
Der lange Krankentransport war anstrengend und das rütteln (Fahrbahnunebenheiten)
schmerzhaft. Endlich Zuhause!
Meine Blase meldete sich. Bevor ich wieder ins Bett durfte, der Weg zur Toilette!
Oh Schreck, der Weg war ja viel weiter als im Krankenhaus.
Freude Zuhause zu sein, stellte sich nicht ein. Ich sehnte mich nach der Ruhe und der
Versorgung im Krankenhaus. Wie gerne hätte ich nun nach Schmerztropfen geklingelt.
Stattdessen, musste ich erst bei meinem Arzt anrufen, Rezept für Heparin und etwas gegen
die Schmerzen. Wie gut, das mein Mann heute Urlaub hatte.
Was kann ich wirklich?
Im Krankenhaus war alles so selbstverständlich, Zuhause alles so beschwerlich.
Nichts, aber auch gar nichts geht alleine. An diese Tatsache muss man sich erst
gewöhnen. Man braucht jemanden, der einen versorgt. An dieser Stelle möchte ich besonders
meinem Mann danken, der immer für mich da war. Alleine hätte ich das nie geschafft.
Ich kenne eine Leidensgenossin, die schaffte es alleine.
Morgens kam der Pflegedienst der Caritas, mittags gab es Essen auf Rädern.
Zwischendurch schaute eine Freundin nach ihr. Meinen Respekt!
Aber glücklich kann sich schätzen, wer nicht auf sich allein gestellt ist.
Denn es ist nicht nur die Pflege (Waschen, Thrombosestrümpfe anziehen) und Kochen,
die man benötigt, sondern auch die vielen kleinen Dinge, die erledigt werden müssen.
Wie oft hörte mein Mann die Frage: Kannst Du nicht mal eben...?
Dies kann mit Sicherheit nur einer nachempfinden, der es bereits hinter sich hat.
Ich möchte mit dieser Schilderung auch keinem Angst vor der Nachbehandlung machen, sondern
vielmehr darauf aufmerksam machen, wie leicht man seine eigenen Fähigkeiten überschätzt
und wie wichtig die Versorgung zu Hause ist.
Gut, es gibt Leute, die bewältigen diese Situation alleine, doch es ist nicht
empfehlenswert. Von einer Leidensgenossin weiss ich, dass sie für diesen Zeitraum
wieder zu Ihren Eltern gezogen ist. Ich denke, es ist eine gute Lösung und der
Lösung, es allein zu bewältigen, auf jeden Fall vorzuziehen.
Ist man verheiratet und hat kleine Kinder, ist die Situation noch schwieriger.
Man sollte dann unbedingt Gebrauch von einer hauswirtschaftlichen Hilfe machen,
die einem in dieser Situation zusteht.
Erst nach ein paar Tagen, wenn man sich Zuhause eingewöhnt hat, und die Wohnung
auf die veränderten Bedürfnisse eingerichtet ist, ist es schön Zuhause zu sein!!!
Mit der Zeit nimmt auch die Hilflosigkeit ab, es geht immer besser und man wird
selbstständiger. Man wird erfinderisch, wie man doch noch so manches alleine
bewältigen kann.
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