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Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Erfahrungen

Hallo zusammen, ich heisse Tina und bin 40 Jahre alt.

Meine Vorgeschichte
Als ich 28 Jahre alt war, stellte man bei mir eine beidseitige Hüftdysplasie fest. Da ich keine Beschwerden hatte, wurde nichts unternommen.

Dann mit 38 Jahren bekam ich plötzlich extreme Beschwerden in der rechten Leiste und im rechten Knie. Anfangs tippte man auf Leistenbruch, stellte aber später fest, dass es an der Hüftdysplasie lag.

Ich lies mich in der Lubinus Klinik in Kiel beraten. Dort empfahl man mir, entweder eine Hüftkopfumstellung oder eine Triple Osteotomie durchführen zu lassen. Als ich hörte, was das für eine Tortur ist, habe ich Abstand davon genommen.

Verzweifelung
Meine Beschwerden wurden immer schlimmer. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen und hatte im aktiven sowie im Ruhezustand extreme Schmerzen. Ohne Schmerzmittel lief nichts mehr. Dann kam ich ein Jahr später zur Kur. Dort schaffte man es, dass ich keine Mittel mehr nehmen brauchte, aber trotzdem noch Beschwerden da waren. Inzwischen war es nicht mehr möglich, länger als 30 Minuten spazieren zu gehen.

In der Rehaklinik erklärte man mir nochmals das Verfahren der Triple, und dass das meine einzige Alternative sei. Ich hatte den Tipp bekommen, in das Diako nach Bremen zu gehen.

Diako Bremen
Dort wurde ich im Juni 2003 vorstellig. Ein paar Wochen später musste ich zur nächsten Untersuchung, und zwar spritzte man mir ein Kontrastmittel und konnte über Bildschirm erkennen, was überhaupt gemacht werden muss. Der leitende Oberarzt sagte gleich, dass ich noch im gleichen Jahr operiert werden sollte, weil ich schon eine fortgeschrittene Arthrose hatte. Normalerweise dauert die Wartezeit 1,5 Jahre.

Im Oktober 2003 war es dann soweit. Man operierte mich. Leider musste ich nach zwei Wochen nochmals operiert werden, weil sich von meinem Beckenknochen etwas abgesplittert hatte. Als ich aus der Narkose erwachte, hatte ich einen Gips, der unter der Brust anfing, den Po aussparte und am rechten Knie endete. Das ist aber nicht an der Tagesordnung, sondern nur in meinem speziellen Fall notwendig gewesen.

Endlich Zuhause
Nach annähernd 5 Wochen wurde ich dann mit einem Liegentransport von Bremen nach Hause geschafft. Das Krankenbett und die Toilettenerhöhung waren bereits aufgebaut (darum hatte ich mich vorher gekümmert). Nun lag ich 6 Wochen mit meinem Gips auf dem Rücken und harrte der Dinge, die da kamen.

Jeden Morgen kam eine Schwester und zog mir die Kompressionsstrümpfe an, und ich gab mir die Mono-Embolex-Spritze. Ich habe einen Pen bekommen (damit spritzen die Zuckerkranken), und das hat mir sehr gut gefallen. Es ist doch eine Überwindung, sich in den Bauch oder Oberschenkel (das tut weh) zu stechen, aber mit dem Pen war es absolut problemlos. Ich kann das nur empfehlen!

Sechs Wochen nach der zweiten OP wurde ich wieder liegend nach Bremen transportiert. Dort wurde der Gips entfernt und mir offenbart, dass alles gut aussehen würde und die Schrauben sowie der Draht noch an Ort und Stelle waren. Ich durfte mit dem Sitzen anfangen. Das gestaltete sich allerdings als schwierig, da alle Bänder verkürzt waren. Es war eine riesen Tortur, gerade auch im Hinblick, dass ich sechs Wochen mit dem Gips zubringen musste.

Von nun an ging es aber voran. Da ich sowieso die ganzen Wochen, seitdem ich zu Hause war, Krankengymnastik bekommen hatte, ging es nun rapide bergauf. Da das operierte rechte Bein 2,5 cm länger war, musste ich eine Schuherhöhung tragen. Ich durfte nun 10 kg belasten und dann die übliche Steigerung von 10 kg pro Woche. Das Bein verkürzte sich nach der Vollbelastung immer mehr, sodass ich jetzt nur noch eine Erhöhung im Schuh von 0,5 cm trage. Damit kann man durchaus leben. Eventuell hat sich das aber auch nach einem Jahr erledigt.

Nach 4 Monaten kam ich für 3 Wochen in die Reha. Diese bekam mir auch sehr gut. Inzwischen brauchte ich keine Gehilfen mehr, sondern konnte mich mit leichtem Humpeln fortbewegen. Ich bin dann am 10.03.2004 aus der Reha gekommen und am 11.03.2004 wieder mit der Arbeit angefangen (ganztags). Das war anfangs ganz schön beschwerlich, aber ich habe es geschafft.

Wie geht es mir heute?
Im Moment bekomme ich nach wie vor Krankengymnastik und Moorpackung und Massage für meinen Rücken (der hat sehr gelitten - auch unter der jahrelangen Fehlhaltung). Ich bin noch ein bisschen eingeschränkt. Ich kann mir meine Strümpfe und Schuhe auf der rechten Seite sehr beschwerlich anziehen, weil ich die Hüftbeuge noch nicht richtig kann, aber auch das wird die Zeit bringen.

Fazit
Insgesamt habe ich fünf Monate mit dieser Geschichte zugebracht. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt unternommen habe. Ich bin beschwerdefrei!
29.03.04, Tina Bench








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