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Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Hallo, ich heisse Melanie bin 29 Jahre jung und wohne in Gelsenkirchen (bald in Gladbeck). Ich habe eine beidseitige Hüftdysplasie + Zustand nach Morbus Perthes. Dieser wurde bei mir mit 27 Jahren festgestellt.

Vorgeschichte
Die HD war bei der Geburt schon vorhanden, jedoch in den Monaten/Jahren danach falsch behandelt. Ich sollte eine Spreizhose ab dem 3. Monat für ca. 12 Monate tragen. Meine Eltern wurden dann bzgl. einer Nachbehandlung nicht ausreichend informiert und man sagte alles wäre gut.

Ich erinnere mich an meine Jugend und bemerkte immer wieder dass ich nicht so belastbar war wie meine Freundinnen. Irgendwie war man eingeschränkt in jeder Hinsicht, ob es nun um Schulausflüge, Tanzen oder sonstige Aktivitäten ging. Aber macht man sich mit ca. 12 Jahren "negative" Gedanken wenn einem der Rücken oder die Beine wehtun... Nein, am nächsten Tag, nach einer Nacht schlafen war ja auch alles wieder weg. Jedoch mit den Jahren wurden die Abschnitte der Genesung immer kürzer. Die Ärzte rieten mir mit ca. 16 Jahren aktiv Sport zu treiben (untersucht wurde ich jedoch nie richtig), da ich ein starkes Hohlkreuz habe, sollte ich meinen Rücken stärken. Leider war das nie richtig möglich, da ich mit Sport immer nur das Gegenteil erreichte. Am darauffolgenden Tag war ich so geplagt mit Muskelkater, dachte ich zumindest immer, "Wer denkt denn da an die Hüfte" und Ausstrahlungen in Beine und Knie. So vergingen wieder ein paar Jahre (dieses ist nur eine kleine Zusammenfassung, aber rückblickend fallen mir natürlich noch viele Situationen ein, die mir heute erst richtig bewusst werden und auf die Hüfte zurückzuführen sein könnten).

Verzweifelung
Kurz vor meinem 27. Geburtstag ging ich dann (schon fast auf dem Zahnfleisch) zur Orthopädin. Ich kam die Treppen nicht mehr hoch, meine Beine schmerzten, der Podex tat immer weh, die Leisten schmerzten und ich dachte mein Rücken bricht zusammen. Nach kurzer Berichterstattung wurde ich zum Röntgen geschickt. Ich immer noch guten Mutes; machte meine Ärztin das Bild an die Lichttafel und schlug Ihre Hände über dem Kopf zusammen. Die Hüfte sieht ja aus wie bei einer 80-jährigen, sagte sie.

Nach Empfehlung habe ich mich in den Städtischen Kliniken Dortmund-Mitte im April 2004 (damals noch Dr. Cordier) vorgestellt, war in Bottrop bei Dr. Pothmann und beide waren der Meinung, rechts und links muss eine 3-fach Beckenosteotomie mit Valgisierung des Oberschenkelhalses/Kopfes gemacht werden.

Gott sei Dank, habe das Forum jankla.de und diese Internetseite von Bettina gefunden. Nach vielen Tagen des Lesens wusste ich dann was mich annähernd erwarten wird. Im August konnte ich dann nicht mehr arbeiten gehen und meldete mich krank.

3-fache Beckenumstellung mit Valgisierung:
Schwups, war es November und hatte meine erste Eigenblutspende. Davon musste ich für die ca. 4 Stunden geplante Operation 3 Stück haben. Jedoch habe ich nur zwei stück geschafft, da ich doch noch 2 Wochen vor OP krank wurde. Aber ich brauchte dann doch kein Fremdblut, meine zwei Konserven reichten nach OP aus.

Der Ablauf im Krankenhaus ist überall hier in der NRW Region gleich (meine ich zumindest). Insgesamt war ich knapp 11 Tage im Krankenhaus in Dortmund.Von Weihnachten habe ich nichts mitbekommen, da ich am 20.12.04 operiert wurde und am 24.12. immer noch unter Einfluss von PDA und Schmerzmitteln stand. Die Tage vergingen mit langsamen Bewegungen im Bett, viel kühlen, leichter Krankengymnastik und üben mit Krücken laufen. Am 31.12. wurde ich durch einen Liegentransporter nach Gelsenkirchen gefahren. Es war 12.30 Uhr und ich glaube der Transporter und die zwei Fahrer wollten schnell Sylvester feiern gehen, 180km/h waren es bestimmt. Grins!

Wieder Zuhause
Zuhause erwartete mich das Krankenbett im Wohnzimmer, die Toilettesitzerhöhung und alles was dazugehört. Jeden Tag die mistigen Thrombosespritzen insgesamt waren das 4-5 Monate. Langsamer Muskelaufbau, dass ich nicht lache. Zwischendurch die 6-Wochenkontrolle, wieder ein Liegendtransport zum nahegelegenen KH und Röntgen. Ich konnte das operierte Bein nicht seitwärts hoch anheben, es tat sehr weh. Nach ca. 6 Wochen zuhause, hatte solche Schmerzen in der operierten Seite, dass ich wieder nach Dortmund fuhr. Dr. Kalchschmidt schickte mich zum röntgen, sagte mir ich sollte weiterhin fleissig meine Übungen machen, man könnte nichts auffälliges erkennen.

So vergingen die Wochen/Monaten ich ging endlich zur Reha nach Bad Sassendorf. Erst fiel zu spät Ende Mai, sagten viele. Aber es ist ein Jammer dass es noch keine Rehaklinik für jüngere Menschen gibt, ich habe den Durchschnitt mal um knapp 25-30 Jahre gesprengt, aber ich bin ja anpassungsfähig ;-)und habe auch diese 4 Wochen geschafft.

Metallentfernung
Mein Metall wurde mir früher als geplant entfernt (nach knapp 10 Monaten). Mit den Schrauben im Becken, hatte ich keine Probleme, mich störte und mir schmerzte das Metall im Oberschenkel durch die Umstellung und ich ging fast ganze 9-10 Monate an den Gehhilfen. Durch den Druckschmerz in der Hüfte, habe ich falsch belastet und es ging auf die linke noch nicht operierte Seite sowie auf den Rücken, also entschied meine Orthopädin ich sollte weiter a. d. Krücken laufen.

Nachdem ich von der Metallentferungs-OP wieder fit war, musste ich im KH wieder raus aus dem Bett und ein Stück mit der Krankengymnastin laufen (an Gehhilfen selbstverständlich) und mir kullerten vor Glück die Tränen, es tat nicht mehr so weh wie vorher, ja sicher der Wundschmerz von der Operation war vorhanden, aber es war anders. Ich war so glücklich!!!

Wie geht es mir heute?
Sicher nach starker Belastung ziept es heute schon mal innen irgendwo an der Hüfte, aber es ist alles erträglich und geht wieder weg. Die andere Seite ist nun auch noch dran. Noch bin ich nicht sicher welche Operation es sein wird, ich war bzgl. meiner linken Seite bei drei Ärzten und jeder möchte es anders machen, 1x nur 3 fache, 1x nur Valgisierung und 1x 3-fache mit Valgisierung. Ansonsten mal wieder volles Programm. Dieses alles wird sich bis Mitte/Ende April 2006 entscheiden, da noch Gespräche + Untersuchungen stattfinden. Ich werde weiter berichten.

Fazit
Als Schlusssatz kann ich nur sagen, habt Geduld "Alles wird Gut" Genesung + Gesundheit braucht seine Zeit. Heute weiss ich, dass die Operation und der ganze Aufwand sich gelohnt haben und ich bin bereit auch meine andere Seite operieren zu lassen.

Viele Grüsse aus Gelsenkirchen
28.02.06, Melanie
E-mail-Adresse:  
melb4@gmx.de    







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