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Erfahrungen
Hallo,
mein Name ist Freddy Pister, ich bin 24 Jahre alt und komme aus der Pfalz
(Vorerkrankung:Cerebralparese Dysfunktion und Hüftdysplasie Links).
Vorgeschichte
Aufgrund meiner Vorerkrankung und da ich im wahrsten Sinne des Wortes wegen den Schmerzen
nur noch auf allen Vieren die Treppen hochlaufen konnte, unterzog ich mich 5/2006 mit
18 Jahren im Uniklinikum Mannheim einer Triple-Osteotomie (3x 10cm Schrauben) mit direkter
Rehaphase. Leider setzte man mich in der Rehaklink bereits 4 Wochen nach OP in einen
Rollstuhl mit der Aussage ich solle mich nicht im 90° Winkel reinsetzen, sondern
vorgerutscht und mit dem Rücken nach hinten gelehnt reinsetzen. (Man hatte ja aber
zwangsläufig sicherlich seine 80°). Dies führte natürlich dazu das Sitzbein und
Schambein nicht richtig zusammenwuchsen und sich 2 Pseudoarthrosen gebildet hatten, was
aber unbemerkt blieb, da die Nachkontrolle ziemlich mangelhaft war und ich und meine
Eltern sich mit solch einer Riesen OP nicht auskannten und auch keine Erfahrung hatten
und uns auf das Klinikum/Reha verliesen und dachten "das wird schon alles seine Richtigkeit
haben".
Meine Vergangenheit holt mich ein
Nun nach knapp 5 Jahren fingen die Schmerzen wieder an (Schrauben waren immernoch drin,
dachte dies sei Normal) und man stellte, wie oben erzählt fest, dass sich die 2
Pseudoarthrosen gebildet hatten und Sitz- und Schambein nicht zusammen gewachsen waren
und dies schnellstmöglichst operiert werden sollte. Dies war natürlich ein Schock für mich,
da ich momentan meine 2. Ausbildung mache und die 1. OP schon Dummerweise in meine 1.
Ausbildung fiel und ich nicht schon wieder so lange ausfallen wollte (neuer Arbeitgeber).
Nun verstand ich aber auch wieso ich diese Schmerzen hatte, ich meine ich hatte auch schon
die ganzen Jahre nach der OP leichte Schmerzen bzw. ein Ziehen nach längerer Belastung,
allerdings dachte ich mir "Ja gut, schon Dich etwas und das geht schon wieder". Nur
Anfang des Jahres 3/2011 wurden die Schmerzen so intensiv, dass ich mit Arcoxia 90mg 1x tägl
ich anfangen musste, sonst hätte ich meinen Arbeitsalltag nicht mehr richtig bewältigen
können (arbeite in der Chemie-Industrie).
Nach längerer Suche, weil ich ja aus Angst nicht mehr ins Klinikum Mannheim wollte aber
nun genau wissen wollte, was los sei, bin ich durch Empfehlung zu einem Arzt nach
Heidelberg gekommen. Von diesem fühlte ich mich sehr gut beraten und er empfohl mir auch
gleich ohne Wenn und Aber das Städtische Klinikum Dortmund und sagte, dass mir
wahrscheinlich eine 2. Triple Osteotomie bevorsteht. Den Schock musste ich erstmal
verdauen, mich sammeln, in mich kehren und überlegen...weil mir direkt die ganze
Prozedur von vor 5 Jahren durch den Kopf geschossen ist. Schließlich entschied ich mich
nach einigen Voruntersuchungen und trotz dass es sein könnte, dass ich eventuell einen Beckengips
bekommen könnte im Klinikum Dortmund für eine OP.(Was blieb mir denn auch für eine Wahl? Schmerzen
?!)
Städtischen Kliniken Dortmund
So wurde ich schließlich vor 3 Wochen in Dortmund am 25.11.2011 operiert. Nach der
OP sagte man mir, das das Klinikum Mannheim die Operation gut gemacht hätte, also schätze
ich nun, dass der Fehler wohl bei der Rehaklinik lag, allerdings sagte man mir auch im
gleichen Atemzug, dass ich mich jetzt strickt an alles halten müsse, da vieles ziemlich
zerstört war und eine erneute OP wenn dies nun wieder nicht richtig zusammen wächst,
sehr sehr schwierig sei und ich später dann mal auch eine Künstliche Hüfte
vergessen könne.
Da es meine 2. Triple Osteotomie war, durfte ich auch unschönerweise 2 Tage länger im
Bett verbringen, also 7 Tage anstatt der üblichen 5 Tage. Leider musste ich dann auch
noch eine Woche an die Normal üblichen 12-14Tage anknüpfen, da sich am Beckenkamm ein
dicker Bluterguss gebildet hatte. Diesen entdeckte man aber erst 10Min vor meinen
geplanten Abtransport nach 14 Tagen. Für mich unverständlich, dass man das nicht früher
bemerkte. Ich dachte ja die ganze Zeit, dass ist eben nur etwas mehr als Normal
geschwollen, weil ja auch Verbandswechsel gemacht wurden und niemand etwas gesagt hatte
oder gar deswegen verwundert war. Nun gut, dass ist halt schlecht gelaufen, aber besser
als wenn ich Heim gekommen wäre und die Naht wär eventuell aufgeplatzt. Nach
erfolgloser Punktion(Ablassen des Wundwassers mit einer Kanüle) am selben Tag, musste ich
mich dann 2 Tage später einer weiteren OP unter Vollnarkose die ca 30Min dauerte
unterziehen, wo die Wunde nochmal aufgeschnitten wurde und der Bluterguss entfernt
wurde. jetzt nach einer weiteren Woche darf ich nun Morgen am 14.12.2011 das Krankenhaus
mit Krankentransport verlassen und es geht wieder in Richtung Pfalz :-)
Endlich Zuhause
In der 6. Woche nach OP soll dann ein Röntgen Bild angefertigt werden, dass ich dann
nach Dortmund schicken muss und man dort eben entscheidet ob ich 90° sitzen darf.
Nach/In der 12. Woche soll ich mich dann Ambulant im Klinikum vorstellen, wo dann über
die Belastung entschieden wird und wann ich dann mit einer 5-6 Wöchigen Rehaphase
beginne.
13.12.2011, Freddy Pister
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