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Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Hallo, ich heisse Karola, bin 21 Jahre alt und komme aus der Nähe von Hannover.

Meine Vorgeschichte:
Meine Hüftdysplasie ist angeboren und wurde schon kurz nach meiner Geburt erkannt. Leider hat man mir damals keine Spreizhose "verpasst", da die Ärzte die Hoffnung hatten, dass die HD sich verwachsen würde. Nach vielen Jahren Krankengymnastik und Reiten war dann klar, dass ab dem 18. Lebensjahr eine Operation nicht mehr zu umgehen ist. Zum Glück hatte ich als Kind damit keine Probleme in Hinsicht von Schmerzen oder ähnlichem. Ich hatte Probleme in der Hinsicht, dass ich immer die "Behinderte" war. Wurde vom Sportunterricht befreit und somit war ich für die anderen immer etwas "anders" und wurde aus dem Grund lange Zeit gehänselt. Habe aber keine schweren psychischen Probleme dadurch gehabt. Ich habe es so akzeptiert, weil ich wusste, dass ich an meiner Krankheit nichts ändern kann.

Verzweifelung:
Ich hatte Schmerzen wenn ich Sport gemacht habe. Bis vor einem Jahr waren diese Schmerzen zu ertragen, habe keine Schmerzmittel o. ä. benötigt. Doch vor ca. einem Jahr bekam ich starke Schmerzen, die sich erst im Rücken (letzter Wirbel) bemerkbar machten. Nach mehrmaligem Aushalten dieser Schmerzen bemerkte ich, dass diese sich vom Rücken bis zur linken Hüfte erstreckten und konnte dann immer öfter nicht mehr richtig laufen, aufstehen geschweige denn irgendwelche Anstrengungen und Wege bestreiten.

Ich war nicht bei sehr vielen Ärzten. Da ich seit Kindesalter bei ein und demselben Orthopäden in Behandlung war, bin ich dann im August letzten Jahres zur Untersuchung gewesen. Da er meine gesamte Krankengeschichte kannte, fühlte ich mich dort in sehr guten Händen, wie auch bisher immer. Er wies mich dann auf das Annastift in Hannover hin, wo er selbst einmal tätig war. Er hat mich dorthin überwiesen und mir gesagt, dass ich wohl nun um eine OP nicht mehr herum käme.

Annastift Hannover:
Im Annastift gibt es eine gute Abteilung Orthopädie, die unter anderem verschiedene gelenkerhaltende Hüftoperationen, wie z.B. die Beckenosteotomie oder die Varisierung durchführen! Ich machte mir also einen Termin für die Sprechstunde im Annastift. Der zu der Zeit behandelnde Arzt hat zu dem Zeitpunkt schon gesagt, dass die HD sehr auffällig wäre und er nach einem Rotations-CT zu einer OP raten würde. Da sich bei dem CT dann die Werte der Fehlstellung besser zeigten, besprach mein Arzt sich mit dem leitenden Professor der Klinik und mir wurde eine Varisierung-OP nahe gelegt! Innerhalb von ein paar Monaten habe ich dann auch einen OP Termin bekommen. Im ersten Moment war ich erleichtert, dass ich bald diese Schmerzen los sein würde, doch nach und nach machte sich dann die Angst bemerkbar...

Varisierungsosteotomie:
Wie oben schon erwähnt, habe ich ein paar Monate gewartet (knapp 6 Monate, wobei ich es ein wenig rausgeschoben habe). Ich wurde dann letztendlich am 27.01.2006 operiert. Eigenblutspende wurde in meinem Fall nicht empfohlen, da ,lt. Aussage der Ärzte, die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass Eigenblut benötigt wird. In meinem linken Bein befindet sich jetzt eine Winkelplatte die mit 4 Schrauben befestigt ist und nach ca. 18 Monaten wieder entnommen werden muss. Meine Narbe ist seitlich am Oberschenkel und ca. 20 cm lang und zu meinem Glück von innen genäht. Das heisst, dass man nach kompletter Abheilung der Wunde nur noch einen winzig kleinen Strich sieht, der erahnen lässt, dass der eine Narbe sein soll (darüber freue ich mich besonders).

Insgesamt habe ich 14 Tage im Krankenhaus gelegen, wobei ich am ersten Tag nach OP gleich aufstehen sollte (ohne Belastung des linken Beines). Dies war aber leider nicht möglich, da mein Kreislauf das nicht "wollte". Nach 4 Tagen hat dieser sich dann stabilisiert und ich MUSSTE aufstehen. Vorerst ging ich mit einem Gehwagen, immer in Begleitung von Pflegepersonal. Nach 2 Tagen sollte ich dann aber schon auf den Stützen laufen. Ab diesem Zeitpunkt sollte ich dann zum Essen auf der Bettkante sitzen, dennoch sollte ich darauf achten, im Beugungswinkel der Hüfte nicht über 90° zu kommen. Die Krankengymnastik hat aber darauf hingearbeitet, dass ich zur Entlassung mind. eine Beugung von 90° habe, damit ich kein Krankenbett nach Hause bekomme. Zum Glück hat das auch geklappt und ich durfte dann zu Hause gleich wieder in mein Bett schlafen. Zu Hause war es insgesamt ein bisschen ungewohnt, andere Wege, andere Sitzhöhen und noch andere kleine Dinge, auf die man sich nicht einstellen konnte. Ich habe von der Ergotherapie im Krankenhaus eine Toilettensitzerhöhung verschrieben bekommen, das ist sehr angenehm, denn dann muss man wenigstens in der "Stellung" nicht unangenehm sitzen. Eine Haushaltshilfe hätte ich bekommen können, anstatt einer Reha, aber da ich durch meine Familie immer jemanden um mich habe, war dies nicht nötig.

Wie geht es mir heute?
Bisher bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Obwohl ich schon bei der Vollbelastung angelangt bin, kann ich noch nicht ohne meine Stütze laufen. Ich denke, das dauert noch ein wenig. Allerdings habe ich jetzt schon Schmerzen in der rechten Hüfte, aber die ist ja auch bald dran... ;-)

Fazit
Ich bin, wie oben schon erwähnt, sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Allein aus dem Grund, dass die gewohnten Schmerzen nicht mehr da sind. Dafür zwickt und zwackt es jetzt mal hier und da durch die Vollbelastung, aber ich weiss
ja, dass das wieder weg geht. Ich würde es jederzeit wieder machen, obwohl sich in meinem Fall sehr viele Probleme durch diese OP eingeschlichen haben. Ich werde die rechte Seite im August machen lassen (Termin steht schon) und dann bin ich froh, wenn ich endlich ohne Schmerzen und anderen Problemen leben kann!!! Das ist mein Ziel, und ich setze alles daran, dieses so schnell wie möglich zu erreichen!!!

Karola, 24.04.06




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