Zeit

Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Hallo, ich heisse Claudia und habe am 18.10.1966 in Hamburg als Steisslage und 8 Monatskind das Licht der Welt erblickt.

Meine Vorgeschichte:
Die Hüftdysplasie wurde seiner Zeit zwar festgestellt, aber gemacht wurde leider nichts! Ich wusste nur, dass ich nicht Trampolinsringen sollte, weil da die Gefahr einer Luxation bestand. Mit 13 bin ich zum HSV gegangen und habe 4 Jahre Basketball gespielt. Mit 25 fingen dann die Probleme mit dem rechten Knie an. Es tat mir ständig weh, also wurde es 1991 zum ersten mal gespiegelt und 1995 noch mal, aber da war nichts ausser kleiner Knorpelschäden. Auf die Hüfte guckte niemand, leider.

Verzweifelung
Im letzten Sommer fing ich dann aufgrund von Übergewicht mit Walken an, und da tat meine rechte Hüfte das erste mal eine Woche lang weh. Ich dachte nur, ich hätte etwas falsch gemacht und ging auch nicht zum Arzt. Dann im Februar diesen Jahres, wurde es immer schlimmer und kurz vor Ostern - beim Einkaufen dachte ich: "Mir fällt das Bein ab" und dann bin ich endlich zum Arzt. Der sagte mir, dass ich HD hätte und dass es operiert werden müsste... Ich habe mich dann erst mal im Internet informiert, wobei ich auf diese tolle Seite gestossen bin.

Allgemeines Krankenhaus Eilbek
Im Mai bin ich dann zu Voruntersuchung nach Eilbek, wo mir gesagt wurde, dass beide Seiten gemacht werden müssen. Worauf ich natürlich sagte, dass die linke nicht weh tut und die Ärztin mir freundlich mit einem Lächeln auf dem Gesicht sagte, dass es auch gar nicht erst weh tun soll.

Nun denn. Irgendwann kam der Anruf, dass ich am 12.10.2004 ins Krankenhaus kommen soll und am 13.10.2004 operiert werde. 4 Wochen vor der OP habe ich alle 14 Tage Eigenblut gespendet. Also einen Liter im ganzen. Bis dahin war ich auch ziemlich ruhig, aber am 12.10.war ich dann doch sehr nervös und hatte tierische Angst vor dem Eingriff. Am 13.10 um 11:40 habe sie mich dann geholt und in den OP gefahren. Ich habe mich wie Steffi zu der PDA und dabei schlafen entschlossen. Die PDA hat nicht wehgetan, da sie den Rücken vorher lokal betäuben. Im OP waren alle tierisch nett und gut drauf und meine Nervosität hielt sich dann auch in Grenzen. Gegen 14:00 bin ich dann aufgewacht - im Aufwachraum, und es ging mir erstaunlich gut. Da ich keine Vollnarkose hatte, bekam ich da auch gleich Wasser zu trinken. Dann ging es zurück auf die Station.

Am ersten Tag war Bettruhe angesagt, am 2ten Tag standen sie dann zu zweit bei mir vorm Bett und ab ging es ans Aufstehen! Spannend, weil ich mich schon die ganze Zeit gefragt hatte, wie das gehen soll? Aber es ging und ich stand und der Kreislauf hielt. Nur ein Stück laufen, hatte ich mich nicht getraut. Den nächsten Tag bin mit der besten Krankengymnastin der Welt schon bis zur Tür gekommen und da ich das Bett am Fenster hatte, war das ein ganzes Stück.

Am Samstag wurden die Drainagen gezogen. Am Sonntag war gezwungenermassen Ruhetag. Am Montag war ich dann durch meinen Geburtstag ein wenig übermotiviert und ging bis auf den Flur und diesen dann auch noch ein Stück hoch, bis mir einfiel, dass ich ja auch noch zurück kommen muss. Es reichte leider nicht ganz, im Zimmer musste das Bett dann doch zu mir kommen, weil mein Kreislauf nicht so wollte wie ich. Am Montag kam dann auch der Katheder raus. Am Dienstag schaffte ich es dann noch ein Stück weiter und lernte wie ich aufs Klo gehen muss. Gegen Mittag entfernten Sie dann auch den Rückenkatheder und ich war endlich kabellos.

Mittwoch schaffte ich es dann endlich zum Raucherraum. Ach Rauchen kann so motivierend sein. Am Donnerstag habe ich es dann alleine aus dem Bett geschafft und konnte aufstehen wann ich wollte, das war echt super und am Freitag bekam ich endlich die Gehhilfen. Also ich finde damit kann man besser laufen als mit diesem ollen Gehwagen.

Für alle den Tipp: Kauft Euch Fahrradhandschuhe oder noch besser Segelhandschuhe, die sind noch besser gepolstert als Fahrradhandschuhe, allerdings auch ein wenig teurer und vielleicht auch einen Bügelstuhl, denn meine Stehhilfe wurde von der Krankenkasse abgelehnt, da diese über 200€ kostet und man mit den Bügelstühlen aus dem Baumarkt, den selben Effekt hat und diese kosten nur 25€.

Die Reha
Am Mittwoch den 27.10.2004 kam ich zur Reha in Bad Bramstedt. War eigentlich ganz nett dort, nur so ganz viel konnte und durfte ich noch nicht...

Endlich Zuhause
Am 15.11.2004 ging es endlich nach Hause. Ein bisschen Angst hatte ich schon im Bauch, aber zum Glück war für die ersten Tage meine Mutter da, da sie sich selber überzeugen wollte, dass ich auch alleine zurecht komme.

Es war einfach ein herrliches Gefühl endlich wieder zu Hause zu sein. Das beste daran war: 12 kg leichter!!!! Da habe ich mich wirklich gefreut. Im grossen und ganzen ging zu Hause auch alles problemlos! Ich habe in meinem eigenen Bett (normales Bett) geschlafen. Das ging wirklich gut, ich hatte die letzten Tage in der Reha schon angefangen das Bett nach unten zu stellen. Nur eben die Problemchen, die man so hat..., wie z.B. man steht in der Küche...kocht sich lecker Kaffee, kippt sich Milch rein und muss festellen, dass man mit 2 Krücken keine Hand frei hat! Also, entweder im Stehen trinken oder Stück für Stück, den Kaffee in das Wohnzimmer bringen. Wirklich es waren nur Kleinigkeiten, die nicht gingen. Krankengymnastik bekam ich jetzt zu Hause 2 mal die Woche, da ich ja mitten auf dem Land wohne.

Dann die 6 Wochen Untersuchung, alles war fein. Und ich durfte endlich wieder sitzen. Man weiss erst wie schön das ist, wenn man es eine Weile nicht durfte. Dann wurde es ständig besser, aber leider nicht völlig schmerzfrei. Ich führte das auf die Drähte zurück, weil ich dachte, dass diese störten. Seit dem 31.01.2005 arbeite ich wieder voll, sprich 8 Stunden am Tag.

Wie geht es mir heute?
Am 02.05 hatte ich dann den Vortermin zur Metallentfernung in Eilbek. Dort haben sie festgestellt, dass der Knochen in der Leiste nicht zusammengewachsen ist und sich dort eine Pseudoarthrose bildet. Das kann leider ab und zu vorkommen! Das ist nun nicht so schön, daher habe ich auch immer Schmerzen in der Leiste. AM 07.06 werden erst mal die Drähte entfernt und dann muss ich gucken wie es dann weitergeht. Ausserdem laufe ich immer noch wie ein Pinguin, weil ich im Februar mit der Krankengymnastik aufgehört habe, da ich von meiner Firma aus nach Berlin musste. Aber den Schuh kann ich mir alleine anziehen und jetzt werde ich wieder fleissig üben.

Mein Fazit:
Ja, es ist nicht so gut gelaufen wie bei anderen, aber ich hoffe immer noch, dass ich irgendwann völlig schmerzfrei bin. Das Problem ist auch das Alter, die Hüfte war oder ist so was von kaputt, da ist es halt nicht so einfach wie bei jungen Menschen. Ich würde es trotzdem wieder machen lassen, weil es auf jeden Fall besser ist als vor der OP. Für mich das Schlimmste an dieser OP: Auf dem Rücken schlafen! Das war ein echter Albraum, aber auch der geht vorüber. Nächsten März kommt dann die andere Seite. Ich habe nämlich nur noch 1 Jahr Zeit, denn Eilbek macht diese OP bis max. 40!

Liebe Grüsse Claudi


Claudia, 17.05.05         
Meine E-mail-Adresse:  
fischli66@onlinehome.de




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