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wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Operationsmethoden bei Hüftdysplasie

Chirurgische Puzzlearbeit

Bei Kindern kommen üblicherweise zwei Operationstechniken zum Einsatz:
DIE PFANNENDACH-PLASTIK
Das Verfahren wird meist zwischen dem 18, Monat und dem siebten Lebensjahr durchgeführt. Bei der Operation wird das Darmbein bis kurz vor der Y-Fuge durchtrennt. Anschließend wird das Pfannendach vorsichtig über den Hüftkopf heruntergebogen. In den so entstehenden keilförmigen Hohlraum setzt der Operateur einen Knochenkeil und sichert das Ganze mit Draht. Nach 11 bis 14 Tagen kommt das Kind mit einem Becken-Bein-Fuß-Gips, den es sechs Wochen tragen muss, aus dem Krankenhaus. Meist nach zehn Wochen wird der Draht entfernt. Die Alternative ist die

SALTER BECKENOSTEOTOMIE,
benannt nach ihrem Erfinder Robert Salter (Osteotomie bedeutet "Durchtrennung des Knochens"). Sie wird meist erst nach dem achten Lebensjahr eingesetzt: Ein eil des Darmbeinkamms wird abgetrennt, dann das Darmbein oberhalb der Hüftpfanne durchtrennt. Anschließend schwenkt der Operateur die Hüftpfanne nach vom, sodass der Hüftkopf eine bessere Überdachung erhalt. In den entstandenen Spalt nach vorn setzt er den vorher abgetrennten Knochenkeil und fixiert ihn mit kräftigen Gewindedrähten oder Schrauben. Die Nachbehandlung ist dieselbe wie bei der Pfannendach-Plastik.

Bei Jugendlichen ab dem 12. bis 14. Lebensjahr und Erwachsenen werden in der Regel drei Methoden angewendet, eine Hüftdysplasie zu korrigieren: Erstens wie bei Kindern die Salter-Beckenosteotomie, zweitens die

INTERTROCHANTERE OSTEOTOMlE.
Hier durchtrennt der Operateur den Oberschenkelknochen, sägt einen Keil heraus und stellt die beiden Knochenteile wieder aufeinander. Damit sie zusammenwachsen, setzt er eine Winkelplatte in den Oberschenkelhals ein und fixiert sie mit Schrauben. Der vergleichsweise leichte Eingriff ändert zwar nichts an der Verformung der Hüftpfanne, verändert aber den Winkel und damit die Position, in der der Hüftkopf in der Pfanne sitzt, und entlastet den Betroffenen. Die Methode kann nur bei leichten Fallen angewendet werden - oder als Ergänzung des dritten Verfahrens, der

DREIFACH-BECKEN-OSTEOTOMIE.
Alle drei Knochen, die die Hüftpfanne bilden, werden durchtrennt: das Darmbein, das Schambein und das Sitzbein. So kann der Operateur die Hüftpfanne schwenken und optimal ausrichten, bis er sie anschließend in der neuen Position verschraubt. Sechs Wochen darf der Patient nicht sitzen, mindestens drei Monate das Gelenk nicht belasten. Nach etwa vier bis fünf Monaten kann er wieder ohne Krücken gehen, nach etwa einem Jahr werden die Schrauben entfernt. Die wichtigsten Risiken dieser Methode sind:
> Thrombosen;
> bei zu viel Bewegung oder zu großer Belastung wachsen die Knochen nicht zusammen;
> Nervenirritationen: Der Ischiasnerv verläuft nah an der Stelle, an der das Sitzbein durchtrennt wird. In ein bis zwei Prozent der Fälle kommt es nach der Operation zu vorübergehenden Funktionsstörungen, etwa einer Vorfußlähmung.

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