Zeit

Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Konrad
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Hallo, ich heisse Petra und komme aus Berlin.

Vorgeschichte:
Generell habe ich schon von Geburt an eine problematische Hüfte auf beiden Seiten, die sog. angeborene Hüftdysplasie. Im Jahr 2000 wurde ich rechts operiert mit einer sehr schwerwiegenden und komplizierten Umstellungsosteotomie. Der Vorbefund war eine nahezu Steilstellung des Hüftgelenkes, der Hüftkopf war fast nicht mehr in der Pfanne. Nach dieser Operation war ich 1 Jahr krank geschrieben, aber seitdem bis heute keine Probleme mehr.
Vor meiner Operation, jetzt im März 2009, hatte ich sehr starke Schmerzen im linken Hüftgelenk, jedoch besonders im Beckenbereich. Dieses Problem war für mich nicht neu, da mir schon damals mein Operateur mitteilte, dass links auch gemacht werden müsse - irgendwann - es jedoch nicht ganz so schwerwiegend wie rechts ist.

Operation:
Und nun habe ich es auch links "überstanden" und mir geht es ganz gut. Das schlimmste sind eigentlich immer die Schmerzen vor der Operation, und danach verschwindet die Angst vor der OP, weil man nur noch die Schmerzen los sein will. Links wurde eine Operation nach Ganz mit der Triple-Methode umgestellt.

D. h., das Becken wird zum Teil durchtrennt, geschwenkt und dann ein Knochenkeil dazwischengeschoben, um eine optimale Hüftkopfüberdachung zu erreichen. Das Röntgenbild sieht dann aus, als wären im Becken 4 große Rouladennadeln, was ich sehr beeindruckend fand. Jetzt muss ich - zur Freude aller - sagen, dass die Mobilisation viel schneller geht als rechts. Ich bin mit meinen Gehhilfen flott unterwegs, kann vieles schon im Haushalt selbst bewältigen, und man darf auch eins nicht vergessen: ich habe 2 Kinder. Selbst diese kommen nicht zu kurz, weil es Mama ganz gut geht.

Fazit:
Ich bin eigentlich ein Mensch, der sich relativ wenig Gedanken um seine Hüfterkrankung macht. Für mich zählen nur die Ergebnisse, zumal ich eine Familie habe und keine Zeit zum Grübeln. Da ja meine Erkrankung schon seit der Jugend bekannt ist, hatte ich früher oft gegrübelt, wobei es mir dabei nicht gut ging. Ich kann nur für mich sprechen und allen empfehlen, das Beste aus der Situation im Leben zu machen und nach vorne zu schauen. Wenn die Schmerzen kommen, nicht zu lange warten, den Arzt aufzusuchen, und wenn operiert werden muss, dann ist es eben so. Denkt immer daran, es gibt viel schlimmere Fälle wie Blindheit, geistige Behinderungen, Lähmungen und alle möglichen schrecklichen Krankheiten, auch unheilbare Krankheiten. Wir leben heute in einer Zeit, wo alles möglich ist, dank der modernen Medizin. Wir sind zwar noch nicht ganz so weit wie in Amerika, aber für uns reicht das.

Ich komme aus Berlin und habe das Glück, wirkliche Fachärzte "vor Ort" zu haben, und das aus allen Fachrichtungen. Deshalb habe ich mich natürlich an unserer Universität operieren lassen, der Charitè in Berlin und würde diese auch nur aufsuchen. Sie hat den großen Vorteil, auf allen Gebieten ein Stückchen weiter zu sein, bedingt durch Forschung und studentische Ausbildung. Verschiedene Ärzte aus allen Regionen Deutschlands und dem Ausland suchen diese Universität auf, um Wissen zu erweitern und die Facharztausbildung anzustreben. Ich selber arbeite an der Medizinischen Universität und spreche also aus der Realität.

Ich wünsche allen HD-Betroffenen, dass sie niemals den Kopf hängen lassen, denn alles wird gut.



"DAS DENKEN VON GEDANKEN IST GEDANKENLOSES DENKEN."



Eure Petra aus Berlin


April 2009, Petra              
tpm-zerrenner@t-online.de






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