Zeit

Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Hallo, ich heisse Michaela, bin 20 Jahre alt und wohne in meiner eigenen Wohnung, in Pinneberg (das liegt nordwestlich von Hamburg).

Meine Vorgeschichte:
Meine Hüftdysplasie wurde schon kurz nach meiner Geburt erkannt, dies wurde dann auch schon behandelt, in Form von breit wickeln und man dachte es wäre weg.

Verzweifelung:
Doch dann im Januar/Februar 2007 (ich war 18 Jahre) hatte ich des öfterten Probleme beim Laufen. Ich sage immer, es ist als wenn man auf hohen Schuhen mit dem Absatz im Gulli stecken bleibt oder in ein Loch mit dem Absatz tritt. Ab dann immer nur gedacht, dass ich einfach zuviel auf hohen Schuhen laufe, zudem hatte ich da auch grade eine sehr stressige Zeit. Außerdem hatte ich Probleme beim Joggen, dazu muss ich sagen, dass ich wirklich gerne 2-3 Mal die Woche einfach mal nach der Arbeit ne Runde durch den Wald gejoggt bin. Somit viel das auch schon flach.

Der Ausschlag gebende Punkt, dass ich zum Arzt gegangen bin war, dass ich mich verhoben hatte und eingerenkt werden musste. Der machte dann ein Röntgenbild und knallte mir dann nur entgegen, dass ich eine Hüftfehlstellung und schon Bandscheibenverschleiß habe.

Die Frage was ich dagegen machen könnte, beantwortete er mir nur mit der Aussage, dass ich zur Krankengymnastik gehen solle!

Meine Mutter sah inzwischen einen Zusammenhang zwischen der Diagnose und meine ständig auftretenden Schmerzen und war zudem auch verärgert über die Aussage des Arztes, dass sie mich an einen Jugendorthopäden im Krankenhaus Wedel verwies (Dr. Demmel). Ein echter Spezialist auf seinem Gebiet, denn er sah sofort beim ersten Blick auf das Röntgenbild, was der Grund für die Schmerzen war.

Er sagt mir, dass die Hüftdysplasie innerhalb der nächsten Jahre operiert werden müsste, ansonsten wäre meine Hüfte im Alter von 40 Jahren so verschlissen, dass ich eine künstliche bräuchte.

Bei dem Gespräch war meine Mutter dabei, das war auch gut so, denn ich war so geschockt von der Nachricht, dass ich nicht mehr klar denken konnte und nur noch Tränen in den Augen hatte.

3fach Beckenosteotomie:
Ich musste nicht lange auf einen OP-Termin warten, da es wegen der Schmerzen akut war und ich die OP in einen bestimmten Zeitraum legen wollte, da ich zu dem Zeitpunkt noch in der Ausbildung war und dann gerade keine Berufsschule hatte und es somit sehr gut passte. Ich glaube ich habe in etwa 3-4 Wochen Vorlaufzeit gehabt.
Da alles recht schnell ging, habe ich keine Eigenblutspende gemacht. Dazu muss ich auch sagen, dass ich trotzdem kein Fremdblut bei der OP gebraucht habe.

Ich wurde am 18.10.2007 operiert. Insgesamt war ich mit Aufnahmetag 16 Tage im Krankenhaus, ich wäre wohl schon eher entlassen worden, nur musste ich ja auf`s Krankenbett warten.

Ich musste gleich den 1. Tag nach der OP wieder aufstehen, bin dann natürlich auch am 1. Abend beim Umziehen so ungünstig aufgetreten, dass ich für einen kurzen Moment mit vollem Gewicht auf dem operierten Bein stand. (Habe das dann gleich am nächsten Tag röntgen lassen, da ich Angst hatte, dass ich damit etwas beschädigt hätte, da man mir gesagt hatte, dass eine Nach-OP sehr schwierig sei.)
Als ich dann nach Hause kam, war es schon schön, doch auch komisch und dann ist mir klar geworden wie abhängig ich in der folgenden Zeit von anderen sein würde.
Das Pflegebett und auch die die Toilettenerhöhung waren sehr hilfreich. Eine Haushaltshilfe wurde mir nicht gestellt, da einem die erst zusteht, wenn man ein Kind Zuhause hat. (Aussage der Krankenkasse)

Bis zum 30.11.2007 musste ich liegen, bis dahin war sitzen nur bis 45 ° erlaubt. Also nach 6 Wochen durfte ich wieder ganz normal sitzen.

Am 20.12.2007, also nach 10 Wochen meinte der Arzt, ich solle mal ein Stück ohne Krücken gehen und von da an sollte ich mich wieder an das laufen ohne Krücken gewöhnen. Also von da an habe ich wieder voll belastet. Eine Reha hätte ich sicherlich machen können, bei mir hat aber 6 Mal Krankengymnastik gereicht. Nach nicht ganz 3 Monaten war ich soweit wieder fit, dass ich wieder arbeiten gegangen bin.

Metallentfernung
Vor der Metallentfernung ging es mir noch nicht so gut, ich hatte vom Gehverhalten, bzw. von den Schmerzen keine Verbesserung. Es war in etwa so wie vor der OP.
Einschränkungen vor Metallentfernung: im Schneidersitz sitzen, Joggen, langes Sitzen.

Meine Metallentfernung hatte ich am 29.08.2008. Mit Aufnahmetag war ich hier nur 4 Tage im Krankenhaus. Und eine Stunde nachdem die OP vorbei war, bin ich schon wieder ohne Krücken gelaufen. 4 Tage nach der OP hat man mir nicht mal mehr etwas am Gangbild erkannt.
Jetzt nach der Metallentfernung habe ich noch keine Einschrändungen festgestellt.

Fazit
Inzwischen kann ich sagen, dass sich die OP für mich gelohnt hat. Vor der Metallentfernung hat mein Arzt mir keinen großen Hoffnungen machen wollen, dass es wieder besser werden würde, als zu dem dortigem Stand. Dort konnte ich nicht einmal im Schneidersitz sitzen und in meinem Nebenjob hatte ich Probleme damit schnell und scharfe Kurven zu gehen, hier bin ich 7-8 Stunden auf den Beinen und muss zügig sein.

Jetzt nach der Metallentfernung geht es mir wieder richtig gut.

Aber ich kann sagen, dass diese ja doch nicht grade leichte Zeit auch so sein Gutes hat. Zum Beispiel weiss ich kleine Dinge noch viel mehr zu schätzen, ganz abgesehen davon, dass ich weiss was Familie ist und nun auch weiss wer meine Freunde sind. Das sind die Menschen, die einfach da sind und nicht aus Angst sich nicht trauen zu melden.


Michaela, September 2008




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