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Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Hallo, mein Name ist Daniela Linsmeier. Ich bin am 27.07.1980 in Straubing (Niederbayern) geboren und bin heute noch hier :-)

Meine Vorgeschichte:
Als ich 1980 in Straubing geboren wurde, ist die Beckenvorsorgeuntersuchung noch nicht durchgeführt worden. Als ich laufen gelernt habe, so hat man mir erzählt, habe ich immer flache Wege gesucht also keine Bordsteine oder hügelige Wege.
Meiner Oma und Opa, bei denen ich damals aufgewachsen bin, habe ich es zu verdanken, dass sie mit mir zum Arzt gegangen sind. Der Arzt hat gemeint, dass mit mir was beim Laufen nicht stimmt. Nach einer ausgiebigen Untersuchung wurde eine Hüftluxation - Hüftdysplasie (Geburtsfehler) festgestellt. Mit zwei Jahren wurde ich dann operiert. Ich weiss nur noch von Fotos, dass meine beiden Beine in Gips waren und zwischen ihnen eine Stange, damit ich getragen werden konnte. Später dann, mit 12 Jahren fingen die Hüftschmerzen an .

Meine Verzweiflung
Zu Anfang hatte ich erst bei Sportarten wie Skifahren, Schlittschuh fahren oder Volleyballspielen Schmerzen. Dann ging es weiter mit langen Spatziergängen, Radfahren und auch immer öfters beim Wetterumschlagen, (vor allem im Winter.)
Da hat es Tage gegeben, da konnte ich mich kaum bewegen. Heisse Bäder hatten am Anfang noch geholfen, doch dann musste ich zum Arzt. Erst verschrieb er mir eine Salbe und als die nicht mehr half, bekam ich Tabletten mit dem Wirkstoff Diclofenac.

Ihr wollt bestimmt wissen warum ich es so lange hinausgeschoben habe...
Nun ja, erst war`s die Schule, dann die Ausbildung, dann der Job, und so habe ich es immer weiter hinausgezögert. Ich war in diesen Jahren bei vielen Ärzten und jeder hat mir etwas anderes erzählt.
Als ich letztes Jahr (2006) dann wieder über einen längeren Zeitraum so starke Schmerzen hatte, habe ich es nicht mehr ausgehalten und ging zum Orthopäden. Nach einer ausgiebigen Untersuchung nannte er mir die Möglichkeit einer 3-fach Beckenosteotomie. Er vermittelte mir einen Termin in München, bei einem Prof. Dr. Radke.

Auf nach München
Am 15 Mai 2006 war es dann soweit. Wir fuhren zur Praxis des Prof. Dr. Radke nach München. Als ich dann bei ihm auf der Liege lag, untersuchte er mich und erzählte mir, was er bei einer OP machen würde....Weiterhin wies er uns daraufhin, dass es in Deutschland höchstens 20 Kliniken gibt, die auf solche Operationen spezialisiert sind, unter anderem in Bayern das Klinikum Passau.
Am nächsten Tag setzte ich mich vor den PC und suchte nach dem Klinikum Passau und fand, dass diese Dreifache Becken Osteotomie im Passauer Klinikum als "Spezialität" angeboten wird. Also schrieb ich eine Email hin mit meiner Geschichte.

Klinikum Passau
Hallo liebes Informationsteam!
Ich heisse Daniela Linsmeier (25 Jahre) und habe eine angeborene Hüftfehlstellung der rechten Seite. Mit zwei Jahren bin ich da schon mal Operiert worden in Stuttgart. Mein Arzt hat die Möglichkeit einer Dreifachosteotomie angesprochen. Auf Ihrer Homepage habe ich gelesen, dass Sie eine solche Operation auch durchführen. Können Sie mir bitte Infomaterial zukommen lassen?

Es kam auch eine Antwort. Er schrieb:

Sehr geehrte Frau Linsmeier,
vielen Dank für Ihre Nachfrage über Informationen bezüglich von Beckenosteotomien in unserer orthopädischen Klinik im Klinikum Passau. Wir führen diese Art der Beckenosteotomie seit etwa 15 Jahren durch und sind mit etwa 25 Dreifachbeckenosteotomien im Jahr die Klinik mit den meisten Eingriffen in Süddeutschland. Der Eingriff wird in labiler Seitenlage durchgeführt und dauert etwa 1,5 Stunden. Die Osteosynthese erfolgt mit vier Spongiosaschrauben, die eine sofortige Mobilisation ermöglichen. Präoperativ wird in der Regel eine Eigenblutspende abgenommen und während der Operation das Blut mit dem Zellsaver gesammelt, sodass fast immer keine Fremdblutkonserven notwendig sind. Nach einem stationären Aufenthalt von 2 Wochen gehen die Patienten entweder auf eine stationäre Reha oder nach Hause. Die Knöcherne Durchbauung beansprucht meistens einen Zeitraum von 3-4 Monaten. Dann kann das operierte Bein wieder voll belastet werden. Die Dreifachbeckenosteotomie ist bei richtiger Indikationsstellung eine der leistungsfähigsten Osteotomien in der Orthopädie. Auch die wissenschaftliche Aufarbeitung unserer Patienten kann dies belegen. Auf Überweisung von einem Orthopäden besteht die Möglichkeit der ambulanten Vorstellung nach telefonischer Vereinbarung am Montag bis Donnerstag Vormittag . Tel.: 0851/5300-2420. Ich hoffe Ihre dringensten Fargen damit beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. Ralf Krause
(Oberarzt)

Eine Woche später hatte ich einen Termin bei meinen Orthopäden und erzählte ihm vom Kinikum Passau.


Dreifache Becken Osteotomie
Mein Entschluss stand fest nach Passau zu gehen. Wir machten einen OP-Termin aus, das war der 18.10.2006
Davor hatte ich noch zwei Termine zur Eigenblutspende.
Die OP hat 4 Stunden gedauert (war mir egal, dank Tabletten und festem Schlaf) :-).
Ich war vom 17.10.2006 bis 2.11.2006 im Klinikum Passau Stationär.
Am 24.10.2006 bin ich zum ersten mal auf dem Bettrand gesessen,
Am 25.11.2006 bin ich dann (natürlich mit Hilfe) das erste mal aufgestanden (natürlich nur auf dem linken Bein). Am Abend bin ich dann schon alleine mit dem GehMax ins Bad gegangen.
Das war ein super Gefühl mal wieder aufstehen zu dürfen.

Von Tag zu Tag ging es besser mit dem Aufstehen und gehen und natürlich wieder ins Bett zu kommen. Dank der intensiven Krankengymnasik und den Schwestern.

Am 2.11.2006 wurden mir dann die Fäden und Klammern entfernt. Im Anschluss wurde ich mit dem Krankentransport dann nach Bad Füssing zur Anschlussheilbehandlung gebracht.
In Bad Füssing angekommen gaben sie mir erst mal einen Rollstuhl damit ich mich besser Fortbewegen konnte. Diesen hatte ich in der ersten Woche fast täglich in Gebrauch.
Ja, Rollstuhl, denn ich durfte im Gegensatz zu den Dreifachosteotomien in vielen anderen Kliniken sitzen, selbst mein Orthopäde war als ich später zu ihm zur Nachuntersuchung war, verwundert, aber dies bestärkte mich nur darin, dass meine Entscheidung nach Passau zu gehen richtig war! Wenn es Euch interessiert, hier meine Röntgenbilder



Die Reha
In Bad Füssing war ich drei Wochen ( bis zum 23.11.2006). Diese Drei Wochen waren super ich lernte besser mit den Krücken zu gehen mir einfach selber zu helfen.
Bad Füssing ist für sein Heilwasser bekannt und in der Niederbayern Klinik gab es für jeden Tag ein Thermenticket kostenlos. Das muss man ausnutzen, also ging ich fast jeden Tag in die Therme so wie es mein Therapieheft zugelassen hat. Das Wasser war gut denn da durfte ich mein rechtes Bein ein wenig belasten, das ist ein super Gefühl
(im Wasser zumindest auf zwei Beinen zu stehen).

Die Krankengymnasten haben mir sehr geholfen vor allem die Grundmuskeln zu stärken. Am Anfang habe ich nicht mal mein Bein bis zur ersten Sprossen wand heben können. Am Schluss dann doch schon bis zur zweiten Sprosse.
Nachts hatte ich immer wieder wieder Probleme mit dem Schlaf, ich wurde einfach wach und konnte nicht mehr einschlafen. Nur gut, dass ich auf dem Zimmer einen TV hatte so lernte man das Nachtprogramm kennen :-).


Der Tag der Heimfahrt nach insgesamt 5 Wochen.
Mit einem Taxi wurde ich heimgebracht. Zuhause angekommen, überraschte mich mein Freund mit Rosen einem Willkommen´s daheim Plakat und einer Flasche Sekt .

Zuhause ging es mir eigentlich ganz gut. Mein Freund hatte sich erst mal eine Woche Urlaub genommen. Danach regelten wir die ganzen Aufgaben immer dann wenn Robert von der Arbeit kam. So bin ich gut zurecht gekommen, im Bad hatte ich einen Stuhl stehen damit ich in die Badewanne rein und rauskam, und auch sonst, so das Telefon hatte ich immer bei mir wenn Robert in der Arbeit war. Wenn ich Hilfe brauchte, rief ich einfach unsere Nachbarn an.
Sie sind alle sehr hilfsbereit und wir verstehen uns super. Sie besuchten mich auf öfters im Klinikum und telefonierten fast jeden Tag.

Am 8.02.2007 habe ich meine Krücken endgültig in die Ecke gestellt. Von da ab durfte ich voll belasten. Ich lernte also neu gehen. Meine Krankengymnastin Tina machte mir immer wieder Mut und unterstütze mich mit all ihren Kräften.

Am 1.03.2007 war mein letzter Termin zur Nachkontrolle im Klinikum Passau. Es ist alles gut verlaufen und ich kann jetzt wieder Arbeiten gehen meinte Dr. Krause. Ich hätte Luftsprünge machen können vor Freude aber lieber mal nicht Übertreiben dachte ich mir. Meine Narbe am Po tut immer noch manchmal weh und juckt auch sehr viel, ich sage zu dieser Narbe immer das ist mein Regenwurm mit Reisverschluss. So sieht sie wirklich aus.

Am 12.5.2007 fange ich wieder zu Arbeiten an mit Wiedereingliederung. Freu mich schon daruf.

Wie es geht es mir heute?
Einfach super. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich das alles so lange hinausgezögert habe .

Fazit
Ich würde es sofort wieder machen. Ich habe seit meiner OP am 18.10.2006 bis heute keine Schmerzen mehr und davor 14 Jahre fast täglich, das könnte ich mir jetzt gar nicht mehr vorstellen, ich mache einfach wozu ich jetzt Lust und Laune habe ich und muss nicht auf meine Hüfte "hören" ob mir heute was weh tut.
Meine Entscheidung nach Passau zu gehen war wirklich super.
Ich freu mich schon auf den Winter 2007 dann kann ich endlich mal meine neuen Skischuhe einweihen. Dazu hatte ich ja letztes Jahr keine Gelegenheit vor lauter Schmerzen. Auch der Sport steht wieder an zweiter Stelle.


Danke
An erster Stelle steht mein Freund, der mich durch alles hindurch begleitet und geholfen hat. Dankeschön dafür. Auch an alle die mich besucht ,angerufen und an mich gedacht haben vor allem meine Kundschaften, die haben mich sogar persönlich angerufen und nachgefragt haben wie es mir geht. Dankeschön, auch nach Bad Füssing und Passau - an alle Ärtze und dem Personal!




01.05.07, Daniela          
danisahne1980@gmx.net





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