Zeit

Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Erfahrungen


Hallo, ich heisse Ayten. Ich bin 23 Jahre alt und studiere Wirtschaftswissenschaft in Bochum.

Meine Vorgeschichte:
Mit 6 Monaten wurde meine Hüftdysplasie erkannt und ich wurde zunächst einmal auf der linken Seite operiert. Die OP verlief gut, die rechte Seite wurde eingegipst und hat sofort gehalten, so dass keine OP mehr erforderlich war. Nach 21 Jahren hat sich die Hüftdysplasie wieder bemerkbar gemacht.

Verzweifelung:
Ich hatte starke Schmerzen auf der linken Seite. Am nächsten Tag bin ich sofort zum Arzt gegangen. Er hat mich geröntgt und gesagt, dass durch den Wachstumsschub mir die Hüfte wieder Probleme bereiten wird und ich operiert werden müsste. Dann ging es los mit Schmerztabletten: anfangs habe ich Diclofenac bekommen, danach Novalgin, Ibuprofen und als letzte Stufe dann Tramal. Ich habe mich sehr stark erkundigt, war zunächst bei Dr.Kalchschmidt in Dortmund, danach habe ich mich in Münster vorgestellt. Eine Freundin hat zu mir gesagt "in Witten Herdecke wäre noch ein ziemlich guter Orthopäde", aber er wusste nicht einmal von dieser OP. Zuletzt hat mein Heimorthopäde mich dann nach Bottrop zu Dr.Pothmann geschickt. Dr. Pothmann hat mich beim 1.Termin schon "fasziniert". Er hat sich 1 Stunde für mich genommen, mir alles ausführlich erklärt, er ist auf meine Fragen eingegangen und hat mir dann sogar einen Termin im selben Jahr angeboten, da ich eine sehr ausgeprägte Dysplasie habe und das gehen und sitzen mir schon Probleme gemacht hatte. Ich habe mir gedacht, dass ich Dr.Pothmann vertrauen kann. Nun ja nach 2 Jahren war es dann soweit. Ich hatte einen Termin für den 15.August 2006 in Unna bekommen.

3fach Beckenosteotomie nach Tönnis:
Da ich ziemlich lange recherchiert habe und nicht mitten im Studium operiert werden wollte, habe ich 2 Jahre auf die OP gewartet, obwohl ich ein halbes Jahr eher auch hätte operiert werden können. Ungefähr 6 Wochen vor der OP musste ich Eigenblut spenden, 2 mal bin ich dafür nach Hagen gefahren, wo ich jeweils 500ml Blut gespendet habe. Am 15.August 2006 war es dann soweit. Ein Tag vor der Op kam ich ins Krankenhaus, ich wurde noch einmal geröntgt, ein EKG wurde gemacht, die Anästhesistin klärte mich auf. Die OP hat 4 Stunden gedauert. Ich war ziemlich aufgeregt, aber irgendwo auch erleichtert, weil ich mir dachte, dass meine Schmerzen und meine derzeitige Lage wirklich nicht toll war und es eigentlich nur noch besser werden kann. Nach der OP war ich ein Tag lang auf der Intensiv zur Beobachtung. Ich habe einen PDK bekommen, so dass ich durchgehend Schmerzmittel bekommen habe. Ich kann heute noch sagen, dass die Schmerzen nach der OP nichts waren im Gegensatz zu den Schmerzen die ich 2 Jahre hatte! Es war echt eine harte Zeit. 5 Tage musste ich nach der OP liegen. Ich habe ein Blasenkatheter bekommen und 60 grad durfte ich mit dem Bett hochfahren und das ist echt schon ne Menge! Nach 5 Tagen durfte ich das erste Mal aufstehen, ich konnte es gar nicht abwarten, weil das rumliegen schon blöd sein kann aber wenn man Abwechslung hat ist es durchzuhalten. Obwohl ich eigentlich sofort loslegen wollte ging das gar nicht weil sich wirklich die halbe Welt um mich gedreht hat, nach 2 Minuten war ich wieder im Bett. Nach einer Woche war ich so fit, dass ich selber Treppen steigen konnte, aus dem Bett und zur Toilette konnte. Am 10.Tag wurden die Fäden gezogen. Nach 2 Wochen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen.

Wieder Zuhause:
Mit einem Krankenwagen wurde ich nach Hause gefahren, da man ja noch nicht sitzen kann. Zu hause musste ich mich dann an die neue Situation erst einmal gewöhnen. Es war nicht so einfach wie im Krankenhaus. Wir hatten eine Badewanne, in die ich nicht reinsteigen konnte, die Toilettensitzerhöhung war zu niedrig etc... Aber nach einer Zeit gewöhnt man sich dran. 12 Wochen habe ich mir selber Heparin gespritzt, da die Gefahr auf Thrombose ziemlich hoch ist. Ich habe mich zu hause viel abgelenkt, Freunde haben mich nicht alleine gelassen. Nach 6 Wochen durfte ich zum Glück sitzen. Nach weiteren 6 Wochen durfte ich zum ersten Mal belasten, das war ein Gefühl :-) nach 16 Wochen stand ich dann mit vollem Gewicht auf meinen Füßen. Nach der 12 Wochenkontrolle bin ich wieder zu Uni gegangen. Ich saß in den Vorlesungen auf einem Kissen, anfangs war es schon schwierig aber ich wollte mich die Monate über auch nicht hängen lassen. Die Uni war das einzige, was mich so richtig wieder aufgemuntert hat. Nach 17 Wochen post OP habe ich die Krücken dann immer irgendwo stehen lassen und hab sie dann die ganze zeit gesucht :-) Es war ein Hammer Gefühl!!!! Nach fast 4 Monaten wieder ohne Krücken laufen zu können. Nach 19 Wochen post OP hat das Hinken aufgehört aber lange Strecken konnte ich nicht laufen.

Wie geht es mir heute?
Nach einem Jahr wurde das Metall entfernt. Im Gegensatz zu der OP war die Metallentfernung gar nichts. Schon am nächsten Tag konnte ich aufstehen und nach drei Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Nach einem Jahr post OP geht es mir jetzt sehr gut. Einschränkungen gibt es für mich keine. Auch nach längerem Belasten gibt es keine Probleme. Es war zwar eine harte Zeit nach der OP aber zu wissen, dass man danach keine Schmerzen mehr haben wird und es nur noch besser werden kann, ist wirklich ein super Gefühl. Vor allem bin ich froh darüber einen Operateur wie Dr. Pothmann kennen gelernt zu haben. Er nimmt sich viel Zeit für seine Patienten!


Ayten, Oktober 2007        




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